OT
Keine Entsprechung einer hier bekannten Kultur
Klima
Tawar liegt im nordöstllichen Gebiet des Altciryonischen Reiches in der gemäßigten Klimazone. Es handelt sich um einen kleinen flachen Stadtstaat, welcher zu einem Großteil stark bewaldet ist. Die Bäume des Waldes werden zur Hauptstadt hin immer größer. An den Grenzen liegen Bauernhöfe, welche Viehzucht betreiben und Getreide anbauen, im Wald selbst leben die meisten von der Forstwirtschaft. Obwohl der Wald für Außenstehende naturbelassen scheint, wird er fast komplett bewirtschaftet und zur Versorgung der einheimischen Bevölkerung genutzt.
Wirtschaft
Tawars Handelsbeziehungen umfassen hauptsächlich das nähere Umland, welches in anderen Hoheitsgebieten liegt. Die eigene Produktion erschöpft sich dabei in verschiedene Waldfrüchte (sowie deren Produkte), Brenn- und Bauholz, Holzwaren sowie Papier (welches von zwei Papiermühlen am Waldrand produziert wird). Dafür importieren sie hauptsächlich Getreide und sonstiges Gemüse, welches sie selbst nicht anbauen.
Bevölkerung
Die Einwohner Tawars (genannt Tawarli) sind keine einheitliche Ethnie, sondern mit Vertretern einiger Völker gespickt. Den Hauptteil machen zwar Menschen aus, aber besonders in der Hauptstadt wird man Elfen antreffen, welche die ersten Siedler Tawars waren. Grundsätzlich ist jeder willkommen, der bereit ist die Werte Tawars zu leben und zu verteidigen. Zur Einbürgerung wird man daher vor ein Komitee bestehend aus Tawarli gebracht und muss dort eine Prüfung über die Gesetzestexte ablegen. Unzureichendes Verständnis führt zur Verweigerung der Bürgerschaft und damit einhergehend eingeschränkten Rechten.
Tawar rühmt sich damit eine ähnlich hohe Literatenrate wie Amira zu haben, welche dem Konzept der Scola di Cuil geschuldet ist. Diese ist eigentlich eine Schule zum Unterrichten von Magie, doch hat sich ihr Konzept stets erweitert und geöffnet. Es gibt offene Unterrichtsstunden, wo ein jeder teilnehmen kann, der gerade vor Ort ist und Lust hat. Es darf auch jeder Unterricht anbieten, sodass es ein sehr breites Bildungsangebot gibt, welches von „fortgeschrittene Algebra“ bis „Wie häute ich ein Eichhörnchen“ reicht. Oftmals werden auch Reisende gebeten Unterrichtsstunden abzuhalten, dies wird als eine Art Gastgeschenk gesehen. Für den Unterrichtsplan gibt es eine große Tafel am Ratsbaum, auf der jeder Ort und Zeit seiner Unterrichtsstunde aufschreiben kann.
Die einzigen fest eingeschriebenen Schüler der Scola sind tatsächlich die Schüler der Magie, sie folgen einem ebenfalls mehr oder minder festen Lehrplan, welcher aber auch viel Eigeninitiative verlangt. Es gibt keine Einteilung in Klassen, sondern ein „interaktives Lehrkonzept“ bei denen fortgeschrittene Schüler den Anfängern helfen. Die unterrichtete Art der Magie folgt einer Mischung aus menschlichem und elfischem Zugang. Nicht jedem Schüler sind beide Konzepte zugänglich, dies wird auch nicht gefordert, oberstes Ziel ist es seine eigene Art zu finden Zauber zu wirken und so den für sich natürlichsten Zugang zur Magie zu finden.
Einige Schüler stammen auch aus dem Umland, sie werden von ihren Eltern nach Tawar geschickt, um von dem Bildungsangebot zu profitieren. Diese Schüler leben dann oft als Mündel bei Tawarli und helfen gegen Kost und Logis dafür im Haushalt/bei der Arbeit mit.
Regierungsform
Tawar wird von den Schulleitern (Praeceptores) der Scola di Cuil regiert. Es gibt immer zwei Schulleiter: einen menschlichen und einen elfischen. Beide werden grundsätzlich auf Lebenszeit gewählt. Gesetzesvorschläge dürfen von jedem Tawarli eingereicht werden, diese werden dann von Beratern der Praeceptores, überprüft und dann des Praeceptores vorgelegt, welche über die Einführung des Gesetzes bestimmen. (Missbrauch des Gesetzesrechts kann zum Ausschluss aus Tawar führen)
Nach außen hin spielt Tawar kaum/keinerlei Rolle. Sie pflegen ein paar diplomatische Beziehungen zu ihren Nachbarreichen mit denen man sich insgesamt ganz gut versteht und gibt sich mit seiner Unwichtigkeit zufrieden. Sie halten sich politisch aus allen Streitereien heraus. Offiziell sind sie sogar erst sehr spät dem Ciryionischen Reich beigetreten. Inoffiziell deutlich früher, man hatte einfach angenommen, dass Tawar zum benachbarten Reich gehörte und sich nicht autonom selbst beherrscht. So kann es sogar sein, dass es auf einigen Karten immer noch fehlt.
Tawar hat kein stehendes Heer, stattdessen ist jeder Bürger verpflichtet zu lernen, sich seiner Haut zu erwehren. Dabei lernen sie besonders häufig den Umgang mit Pfeil und Bogen, Piken und Dolchen. Zudem können die meisten von ihnen Fallen im Wald stellen. Durch die Bedeutungslosigkeit Tawars gab es allerdings bisher keinen Grund die Bürger zu den Waffen zu rufen.
Einmal gab es ein freundschaftliches Angebot mit den Soldaten des benachbarten Reiches zu trainieren, welches zum einzigen Ausrücken der „Tawarischen Armee“ führte, bei dem sogar die Armee mit mehr Menschen zurück kam, als sie ausgezogen war, weil sie unterwegs eine Schreinersfamilie aufgabelte, welche nach Tawar unterwegs war.
Sitten und Gebräuche
Da der Wald einen so großen Einfluss auf das Leben der Bewohner Tawars hat, ist es wenig verwunderlich, dass er auch in ihrer Kultur eine große Rolle spielt. Viele Feste werden am Wechsel der Blätter orientiert, zum Beispiel das Yawie-Fest, welches den Beginn des Herbstes einläutet (Neben Türschmuck aus heruntergefallenen Blättern und Kastanien werden Wege aus Eicheln und Bucheckern gelegt um gute Seelen in die Häuser zu locken für Glück im Winter) oder Initio Tuile bei dem zum Frühlingsbeginn die Seelen wieder aus dem Haus entlassen werden, um im Wald für ein gutes Wachstum der Bäume zu sorgen.
Religion
In Tawar herrscht Religionsfreiheit, solange die Religionen mit geltendem Recht vereinbar sind. Es gibt keine öffentlichen Glaubenshäuser, sondern vielmehr wird der Glaube privat ausgelebt, dazu gibt es von einigen regelmäßige Treffen ihrer Glaubensgemeinschaften in privaten Haushallten.
Recht
Die Legislative wird durch die einzigen drei Gesetze Tawars als ausreichend abgedeckt gesehen.
§1 Diebstahl ist unter der Androhung von Strafe verboten.
§2 Es obliegt einem zusammengerufenen Gericht der Bürger eine angemessene Strafe für einen Diebstahl unter Berücksichtigung aller Umstände zu verhängen.
§3 Sollte eine Tat geschehen, welche nach Ansicht eines aus Vertretern des Volkes bestehenden Gremiums aufgrund von ethischen und moralischen Überlegungen ein Verbrechen darstellt, jedoch nicht von §1 erfasst wird, so wird das Gesetz um einen entsprechenden Paragraphen erweitert.
Aus pragmatischen und philosophischen Gründen werden tatsächlich viele Verbrechen, die in anderen Ländern gesonderte Gesetze benötigen hier unter §1 zusammengefasst. Denn was ist ein Mord schon anderes als der Diebstahl eines Lebens? So mag das Gesetz zwar auf den ersten Blick viele Freiheiten bieten, doch sollte man dabei nicht die Freude der Tawarli an tiefgehenden Diskussionen unterschätzen. Gerade Gerichtsverhandlungen können sich dabei besonders lange ziehen.
Eigentum an Grund und Boden
Eigentum wird meistens in der Familie weitervererbt und durch entsprechende Testamente geregelt. Hierbei steht es dem Eigentümer oder der Eigentümerin frei über ihr Eigentum zu verfügen, verschriftlichte und beglaubigte Testamente sind äußerst schwer anzufechten.