Perlmuttmark

 

Die Perlmuttmark ist eine Provinz an der Westküste des Alt Ciryonischen Reiches. Benannt wurde sie durch einen Küstenstreifen mit einem großen Vorkommen an Muscheln, deren Perlmutt lange Zeit die Kleidung der Oberschicht dieser Mark zierte. Heute ist dies allerdings bei den meisten aus der Mode gekommen.

 Klima

Das Klima ist geprägt durch eine kalte Meeresströmung, deren Winde durch das hohe Tafelgebirge, welches die westliche Grenze der Provinz bildet, zurückgeworfen werden. Durch dieses Tafelgebirge und ein kleines Gebirge an der Nord-West-Grenze sammeln sich gerne Wetterlagen in dieser Provinz.

 Wirtschaft

Diese Provinz ist geprägt durch Land- und Forstwirtschaft. Ergänzt wird dies durch Fischfang im Anzig und an den Küsten der Provinz. Haltbar können diese Fische durch Salz gemacht werden, das im nordwestlichen Gebirge gewonnen wird.  Ein nicht zu unterschätzender Faktor sind auch die Zölle, die die Händler auf ihrem Weg zwischen Hafeeza und Badécha bezahlen.

Bevölkerung

Das Volk der Wodagospoda besiedelt  die Perlmuttmark. Ein Teil dieses Volkes von Handwerkern ist auch in Hafeeza beheimatet.

Regierungsform

Das Volk der Wodagospoda kannte von jeher Stammesfürsten, die zum Einen ihre Länder verwalteten und Bauern zur Verfügung stellten, zum Anderen oblag ihnen auch die Verteidigung und Sicherung der Perlmuttmark, die vor der Vereinigung der Reiche zum Alt-Ciryonischen Reich noch Meadan hieß. Nach der Gründung des ACR waren diese Fürsten zunächst Wahlämter, die aus ihren Kreisen den Abgesandten ins Cziryum wählten. Es wurden von den Wodagospoda, die vielleicht mit der Demokratie überfordert waren, allerdings stets die Söhne und Töchter der bisherigen Fürsten gewählt und mittlerweile geht das Amt wieder automatisch auf die Nachkommen über, auch ohne Wahl durch das Volk.

Zur Zeit teilen drei Fürsten die Perlmuttmark unter sich auf. Den Süden, das Umland von Hafeeza gehört zum Herrschaftsbereich von Fürst Michail aus der Familie der Mikoyan. Durch den engen Kontakt und Handel mit Hafeeza ist er der reichste Fürst der drei. Durch geschickte Politik ist es im bisher gelungen den Einfluss der “neuen Ideen” aus Badécha klein zu halten. 

Das mittlere Fürstentum wird regiert von Fürst Vlad aus der Familie der Kurotkin. Er hält die Traditionen hoch und verweigert sich der Veränderung der Sitten und Gebräuche.

Das nördliche Fürstentum ist das liberalste der drei. Fürst Wladimir aus der Familie der Krjutschkow erfreut sich an den Veränderungen und versteht sie zum Wohle seiner Untertanen zu nutzen. 

Sitten und Gebräuche

Das Volk der Wodagospoda befindet sich in einer Zeit des Wandels. Lange Zeit, hat man sich den seltsamen Gedanken aus Badécha erwehren können. Doch nach all den Jahren haben sich die Gedanken der Gleichberechtigung, der Freiheit und Gleichheit auch in der Perlmuttmark verbreitet.

Das Volk der Wodagospoda ist ursprünglich patriarchalisch. Die rechtliche Macht liegt allein beim Mann. Frauen haben weder das Recht auf Besitz, noch das Recht die Gerichte der Perlmuttmark anzurufen. Der Besitz der Familie gehört dem (männlichen) Familienvorstand. Sollte der Mann sterben, ohne das ihm ein Sohn geboren wurde, so geht der Besitz an den Vater oder seinen Bruder zurück. Sollte er weder Vater, noch Bruder haben, so geht der Besitz an den Fürsten, dem die Region obliegt über.

Während der Mann ein Handwerk ausübt, so geht ihm die Frau zur Hand oder versorgt das Haus.

Seit einigen Jahrzehnten ist das Recht soweit fortgeschritten, dass Frauen, die nicht verheiratet sind, ein Handwerk/ Gewerbe ausüben dürfen, auch wenn den Traditionalisten dieses widerstrebt. Übt eine Frau ein Gewerbe aus, so geht ihr Besitz im Falle einer Heirat an den Ehemann über. Traditionalisten weigern sich in der Regel mit diesen unsittlichen Damen Kontakt zu haben. 

Erbberechtigt sind bei den Wodagospoda traditionell nur die männlichen Erstgeborenen, sie übernehmen das Handwerk. Die Geschwister dürfen sich entweder ein eigenes Gewerbe suchen, oder sie gehen ihrem Bruder zur Hand.

Religion

Traditionell ist Religion Familienangelegenheit. Das Familienoberhaupt bestimmt eine Familiengottheit aus dem Pantheon, meist die seines Vaters. Die Wodagospoda haben mehrere Hauptgötter, die, dem Glauben nach, auch in den Alltag eingreifen. Manche geben sich sogar zu den Menschen herab und interagieren auf alle denkbaren Arten mit ihnen. Einige der Wodagospoda glauben, dass die Götter schon lange nicht mehr die Welt der Menschen besucht haben und klagen darüber.

NameAufgabeSymbol
AdaGöttervaterZepter
EdaGöttermutter, zuständig für Familie, Hochzeit, Mutterschaft und Geburt, Helferin in den Nöten der EntbindungPfau
TengaGott des Meeres, der Erdbeben und PferdeDreizack
TudomaGöttin der Weisheit, Schutzherrin der Städte, des Ackerbaus, der Künste und Wissenschaften, des Handwerks, des (strategischen) Krieges und des FriedensHelm, Schild, Lanze und Eule
HaboraGott des zerstörerischen Krieges und der SchlachtenAxt, Schild, Helm
ZeremaGöttin der Liebe und der SchönheitSpiegel
EnekaGott der Poesie, des Lichtes, der Mäuse, der Pest und der ProphetieLaute
VadaGöttin der Jagd und des MondesPfeil und silberner Bogen,
KovaGott der Vulkane, des Feuers und der SchmiedekunstSchmiedehammer &  -Zange
SalaGöttin des Herdfeuers und der FamilieneintrachtMutter mit Kind
UtaGott der Diebe, des Handels und der ReisendenWanderstecken
TaboraErdgöttin, FruchtbarkeitsgöttinSonne
HalaHerr über das TotenreichMond

Recht

Wie überall im Reich ist Mord, Totschlag, Körperverletzung und Diebstahl strafbar.

Die Gerichtsbarkeit haben in der Perlmuttmark allein die Fürsten inne, die von jedem angerufen können. Die Fürsten der Perlmuttmark leben in Gehöften, die nur mit zusätzlichen Maßnahmen Haftstrafen zulassen. Daher sind die meisten Strafen der Gerichte Körperstrafen, wie Stockhiebe, oder Ehrenstrafen, wie der Pranger. Die Arbeit der Wodagospoda ist körperlich und hart, dies erlaubt keine Strafen wie Amputation, um die Arbeitskraft nicht zu schwächen. Die Bevölkerungszahl der Perlmuttmark ist gering, so dass die Todesstrafe nur bei schwersten Verbrechen Anwendung findet. Auch die Enteignung, oder besser das Rückführen des Eigentums am (Bauern)Hof zurück auf den Fürsten ist eine angewendete Strafe, die angewendet wird. Dadurch wird die Familie mittellos und muss meist bei einem anderen Bauer als Magd und Knecht arbeiten. Die Enteignung ist gleichzeitig die schwerste Form der Ehrenstrafe.

Da die Perlmuttmark z.Z. nur drei Fürsten hat und der Weg dahin z.T. sehr beschwerlich ist, werden Streitigkeiten gerne, sozusagen inoffiziell, körperlich gelöst.

Die Jagd auf Kleintiere, wie Hasen oder Vögel, ist ein Grundrecht eines jeden Wodagospoda. Die Jagd auf größeres Wild, ab der größe von Schweinen, ist allein den Fürsten vorbehalten. Grundsätzlich ist das bejagen von Jungtieren verboten.

Eigentum an Grund und Boden

Grund und Boden gehörten einst den Fürsten der Perlmuttmark. Als Meadan zur Perlmuttmark wurde ging das Eigentum an Grund und Boden an den Czir über. Im Namen des Czir’ verwalten die Fürsten nun den Grund und Boden  und vergeben Lehen zur Bewirtschaftung an die Bevölkerung. Das Lehen wird traditionell an den Familienvater übergeben und auf den ersten männlichen Nachkommen vererbt.

Fürst Wladimir, Regent über den nördlichen Teil der Mark, ist viel in Kontakt mit den Ideen der anderen Provinzen gekommen. Durch diese Ideen genährt, vergibt der Fürst auch Lehen an weibliche Wodagospoda und akzeptiert diese auch als Erben. Durch diese neue Anschauung hat er einen schlechten Ruf bei den beiden anderen Fürsten erhalten.